Das Adlerhus am Hindsgavl Schloss
Das Adlerhus war früher das Torhaus des Hindsgavl Schlosses.
Der Architekt des einzigartigen, rot gestrichenen Gebäudes ist leider unbekannt. Das gleiche Rot kennzeichnet auch die Fassade des Grimmerhus, des Gebäudes, in dem sich heute das Keramikmuseum CLAY befindet. Das Grimmerhus diente früher als Gästehaus des Hindsgavl Schlosses.
Das Hindsgavl Schloss selbst wurde 1788 von Christian Holger Adeler und seiner Frau Karen Basse Føns erbaut. Zu dieser Zeit lagen die Stadt Middelfart und das Hindsgavl Schloss weiter voneinander entfernt als heute.
Der Ursprung des Namens des Gebäudes, Adlerhus, ist unklar, stammt jedoch vermutlich entweder vom Namen des Erbauers des Schlosses, oder von den Straßennamen Adelgade oder Algade, die in der Nähe des Adlerhus liegen. Am Torhaus ist ein Wappen der Familie Basse Føns zu sehen.
Die Adlerhus Allee befindet sich im westlichen Teil der Stadt Middelfart und ist heute eine Sehenswürdigkeit. Die Allee streckt sich von der Vesterløkke Allee und durch das rot gestrichene Torhaus Adlerhus. Bis 1921 diente das Adlerhaus als Wohnsitz des Verwalters des Hindsgavl Schlosses und stellte damals die Grenze zwischen der Stadt und dem Schloss dar. Die heutige 2km lange Strecke entlang der Adlerhus Allé und der Hindsgavl Allé war damals mit Bäumen gesäumt. Heute kreuzen der Brovej und die Bahnlinie der Kleinen Belt-Brücke durch die alte Anlage.
Die Kastanjeallé zwischen dem Adlerhus und der Vesterløkke Allé wurde 1946 unter Schutz gestellt. Die Bäume der Allee stehen noch, sie sind aber mittlerweile sehr alt geworden und es wäre vielleicht Zeit, sie zu auszutauschen. Die Allee westlich des Adlerhus und außerhalb des Naturschutzgebiets wurde in den 1990er Jahren mit neuen Bäumen versehen.
1944 wurde vom dänischen Naturschutzverein mehreren lokalen Vereinen ein Antrag eingereicht, das Adlerhus unter Denkmalschutz zu stellen. Hintergrund hierfür war der Wunsch der Gemeinde Middelfart, die Allee zu fällen, um eine Verbreiterung der Adlerhus Allee zu ermöglichen. Die Gemeinde hatte bereits finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten, um das Projekt als Beschäftigungsprojekt für Arbeitslose durchzuführen.
Aus dem Beschluss der dänischen Oberbehörde für Naturschutz von 1946 geht jedoch hervor, dass die Bäume nicht gefällt werden dürfen, so lange sie nicht abgestorben sind. Eine Bescherung der Wipfel darf nur in Absprache mit den Behörden durchgeführt werden. Darüber hinaus wurde auch beschlossen, dass ein Abstand von 1,6 m zwischen den Bäumen und dem Bürgersteig einzuhalten ist. 1971 hat der dänische Naturschutzverein versucht, auch die Allee westlich des Adlerhus unter Schutz zu stellen. Heute ist dieser Teil der Allee gefällt und neu gepflanzt worden.